Was mich meine Hunde gelehrt haben

bildvom 12.9.2010

Ich habe seit über 30 Jahren Hunde, und weil ich leicht beeinflussbar bin, waren sie gute Lehrmeister für mich. Hunde sind pragmatisch und, weil sie sich danach orientieren, wie man am allerbesten überlebt, finde ich ihre Lebenseinstellungen meist sinnvoller als die der Leute, die einem per Rundmails Nostradamus-Zitate schicken. Man braucht gar nicht wochenlang in irgendeinem Ashram verschwinden, um Lebensweisheiten zu erfahren; Sie können auch gerne einmal vier Wochen lang meine Hunde in Pflege nehmen. Mag sein, dass Sie hinterher unter Ihrem Bett schlafen, aber Sie werden unerhört gelassen sein.

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Akzeptieren Sie, dass Sie manche Dinge im Leben einfach nie verstehen werden
Auf viele Fragen werden Sie in diesem Leben keine Antworten mehr bekommen: Warum machen Männer so was? Was wollen Frauen? Warum interessiert sich irgendjemand für Paris Hilton? Hunde werden auch nie verstehen, warum sie sich nicht in toten Fischen wälzen dürfen: Grübeln hilft da auch nicht weiter. – Wenn Sie also keine Antwort erwarten können, hören Sie auf, sich selbst mit diesen Fragen zu belästigen.

Wenn Sie etwas wirklich haben wollten, machen Sie kein Geheimnis daraus
Manchmal muss man andere wissen lassen, dass man sich etwas wirklich, wirklich wünscht. Wenn meine Hunde etwas sehen, was sie haben wollen, und alle anderen Taktiken zu nichts geführt haben, starren sie ihr Objekt der Begierde konzentriert an und lassen lange Speichelfäden wie Eiszapfen von ihrer Unterlippe hängen. Hilft praktisch immer.

Vergessen Sie nicht zu spielen
Erwachsene tun oft so, als bräuchten Sie keine Spiele. Das ist nicht wahr und führt zu Falten und schmalen Lippen, weil man sich nie mehr erlaubt, sich selbst zu vergessen und einfach in irgendeinem vergnüglichen Spiel aufzugehen. Sehen Sie sich meine Hunde an: Ida ist der festen Überzeugung, dass es niemanden gibt, der nicht bereit wäre, die ganze Zeit Ball zu spielen, egal, ob er im Bett oder in der Badewanne liegt, egal, wie man gekleidet ist oder sich benimmt. Wenn mit Ihnen keiner spielen will, schaffen Sie sich einen Hund an.

Werden Sie charismatisch
Das ist das, was gemeint ist, wenn die Rede davon ist, Hunde „lebten für den Moment“. Sie sind dann charismatisch, wenn sie nirgends anders sein wollen, als jetzt gerade hier. Oder Sie.

Seien Sie friedlich
„Hier stimmt etwas nicht“ ist keine Lebenseinstellung. Solange Sie nicht gerade einen Schrottplatz zu bewachen haben, nerven diese Aufpasser aus Überzeugung. Meine Hunde haben alle Sorgen an mich abgegeben und sind daher unglaublich gechillt. Geben Sie Ihre Sorgen ab. An Ihre Mutter z.B., die macht bestimmt was draus.

Setzen Sie Prioritäten
Hunde sind der festen Überzeugung, die ganze Welt sei zu ihrem Amüsement da – und als grundsätzliche Lebenseinstellung ist das gerade richtig. Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten ernst – essen Sie ausgewogen und zu festen Zeiten, aber mit vollem Mund. Schlafen Sie genug – kein Film, kein Buch, fast nichts kann wichtiger sein als das richtige Maß Schlaf (meine Hunde finden z.B., der beste Moment für einen kleinen Schlummer ist dann, wenn man sie ruft). Seien Sie gut zu sich.

Nur, weil der Teller leer ist, heißt das nicht, dass man mit dem Essen aufhören muss. Das haben mir meine Hunde beigebracht.

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