Harry hat Fieber.
Schuld ist eine Kralle am rechten Vorderlauf, die ihm vor sieben Jahren mal abhanden kam, als er panisch vor einem fremden Hund wegraste (das war noch zu seiner hyper-ängstlichen Zeit, als er noch nicht gelernt hatte, auf meinen Arm zu springen, wenn ihn etwas beängstigte). Seither wächst die Kralle immer wieder mal etwas krüppelig nach, um dann wieder abzufallen. Jedenfalls hat er plötzlich eine Infektion dadurch; die Pfote ist doppelt so dick wie normalerweise, heiß und schmerzhaft; und Windhunde sind sowieso nicht die tapfersten Hunde – mehr so wie Männer.
Aber die gute Nachricht ist: Harry ist mit seinem Schmerz nicht alleine. Amali unterstützt ihn moralisch, so gut sie kann, und weicht nicht von seiner Seite: Eine platinblonde, langbeinige Krankenschwester mir Killer-Taille (allerdings einem etwas knochigen Hintern).
Glücklicherweise ist ihm trotz 39,7 Fieber der Appetit nicht vergangen: Harrys Ableben ist also erst einmal nicht zu befürchten. Auch Abmagerung nicht: Beim Tierarzt hat er gerade eine halbe Tube Leberwurst bekommen für seine unglaubliche Tapferkeit.
Was bekomme ich eigentlich? Schließlich leide ich ja mit.