Der Australian Shepherd ist ein durch und durch amerikanischer Hund – die ganze Sache mit Australien ist nur ein Missverständnis. Ende des 19. Jahrhunderts wurden viele Schafe aus Australien in die USA importiert, und der Hund mit den Geisteraugen“, wie die Indianer den Aussie“ wegen seines stechenden Blicks aus hellen Augen nannten, bewies sich als hervorragender Hütehund, hochintelligent, hart, ausdauernd und außergewöhnlich lösungsorientiert.
Daran hat sich bis heute nichts geändert: Noch immer verwenden die amerikanischen Cowboys ihn, um ihre gewaltigen Schaf- und Rinderherden zu hüten. Er ist ganz nebenbei ein wunderbarer, kluger, sehr verspielter, fröhlicher Familienhund – aber wirklich nur nebenbei. Hauptberuflich ist er ein Arbeitshund, was bedeutet: Spazierengehen, Fahrradfahren und ein bisschen Ballwerfen reichen nicht aus, um diesen Hund auszugleichen. Australian Shepherds sind Raketen beim Agility, Flyball, Treibball oder Frisbee, sie sind Champions in Obedience oder Longieren. Sie werden gerne als Reitbegleithunde angeschafft, weil sie keinen Jagdtrieb haben – wobei man nicht vergessen darf, dass der Hütetrieb Australian Shepherds genauso dazu bringt, Wild zu verfolgen: Ihnen fehlt nur der Tötungstrieb.
Ein gelangweilter Australian Shepherd ist unerträglich, zerstörerisch und nervös; ein ausgeglichener Aussie dagegen, der gefordert wird und ausreichend Abenteuer erlebt, hat einen hinreißenden, aufmerksamen, loyalen Freund an seiner Seite, der seine Menschen bis aufs blut verteidigt, leicht erziehbar ist, neugierig, ausdauernd und sportlich, und gleichzeitig verschmust und liebevoll.
Widerristhöhe: 51 bis 58 cm für Rüden, 46 bis 53 für Hündinnen.
Gewicht: Ca. 30 kg für Rüden, ca. 23 kg für Hündinnen.
Farbe: Bluemerle, Redmerle, Schwarz, Rot, alle mit oder ohne weiße Abzeichen und/oder kupferfarbenem Brand.
Durchschnittliche Lebenserwartung: 12 Jahre
Foto: Debra Bardowicks