Hanf ist einer der ältesten, am weitesten verbreiteten und am vielseitigsten einsetzbaren Nutz- und Heilpflanzen. Über Jahrtausende wurde sie von Menschen zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Auch heute steht in erster Linie die Nutzbarkeit für medizinische Zwecke im Fokus: Cannabidiol (kurz CBD) als Bestandteil der Hanfpflanze bietet erstaunliche therapeutische Wirkungen und macht Cannabis als Nutzpflanze zu einem ökologisch nachhaltigen Hilfsmittel gegen zahlreiche Leiden. Im Gegensatz zu THC – der Inhaltsstoff der Hanfpflanze, der für Rauschzustände verantwortlich ist – wirkt CBD nicht berauschend, sondern besitzt wissenschaftlich bewiesene heilende Wirkung auf Psyche und Physis. Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts wird es erfolgreich vor allem gegen chronische Schmerzen, Migräne, Entzündungen, Unruhezustände oder bei Stress eingesetzt. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts verschwand Hanf fast vollständig aus der Medizin, weil in der Medizin zunehmend synthetische Präparate bevorzugt wurden.
2003 schloss sich ein internationales Konsortium zusammen, um den europäischen Verbraucher mit einem akzeptablen und effektiven medizinischen Extrakt zu versorgen, der in der Lage sein sollte, chronisch-schmerzvolle und entzündliche Erkrankungen zu behandeln. Seither zeigten viele Forschungsuntersuchungen, dass Cannabinoide wie das Cannabidiol einen hochgradig schmerzlindernden und antientzündlichen Effekt haben können. Es gibt weder bei Mensch noch Tieren nennenswerte Nebenwirkungen. Es wird vor allem einzeln oder adjuvant zur Schmerztherapie eingesetzt, und kann hervorragend eingesetzt werden
- bei chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates,
- zur Beruhigung und Entspannung,
- zur Unterstützung des Immunsystems,
- bei Störungen im Magen-Darm-Trakt und zur Förderung einer gesunden Verdauung*
- bei Entzündungen und Übelkeit,
- bei Schmerzen im Harnapparat,
- bei Ängstlichkeit und Stress,
- Verbesserung der Funktionsfähigkeit des Zentralen Nervensystems,
- bei Schlafproblemen,
- epileptischen Anfällen** und
- Haut- und Fellproblemen.
mehr zum Einsatz von CBD-Öl in der Tiermedizin siehe hier
Die Einnahme von CBD Öl kann Hunde von vielfach gesundheitlich unterstützen, weil es neben Cannabidiol auch eine Vielzahl an Nährstoffen enthält.
CBD-Öl enthält wichtige Vitamine und Spurenelemente
- Hanföl enthält einen außerordentlich hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und phenolische Verbindungen, was sich beides sehr positiv auf Magen-Darm-Störungen auswirkt
- Vitamine und Fettsäuren stärken das Immunsystem und versorgen Haut und Fell
- Carotinoide haben einen wichtigen Einfluss auf das Kreislaufsystem, weil sie Arterien erweitern können
- Spurenelemente und Mineralstoffe wie Magnesium, Natrium, Eisen und Zink unterstützen alle wichtigen Körperfunktionen
Man unterscheidet bei CBD Öl zwei „Stärken“: 5- prozentiges und 10-prozentiges CBD-Öl.
Der Preis von CBD-Öl hängt von der Konzentration, dem Herstellungsverfahren und den Inhaltsstoffen ab. Je höher die Konzentration ist, desto teurer das Öl.
Für den Einsatz bei Hunden wird üblicherweise eine Konzentration von 5 bis 10 Prozent empfohlen.
Das eine besitzt dementsprechend einen 5-prozentigen Anteil an CBD, was bei kleinen Hunden zumeist ausreicht. Die Wirkung ist leichter und langsamer als bei dem höher-prozentigen CBD; bei schwereren Hunden ist der Verbrauch dadurch eventuell hoch. Das höher dosierte CBD-Öl ist letztlich kostengünstiger (je höher der Anteil des enthaltenden CBD, umso niedriger ist der Preis je Milligramm CBD), allerdings ist das 10- prozentige Öl weniger geeignet für eine geringe Dosierung und bei sehr kleinen Hunden.
Als einfache Nahrungsergänzung reicht eine einmal tägliche Gabe des 5-prozentigen CBD-Öls aus. Bei großen Hunden und solchen mit Erkrankungen ist eine höhere Dosis zu empfehlen. Bei ernsthaften Erkrankungen kann die Dosis bis zu drei Mal täglich gegeben werden.
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*Chronische Darmpatienten (IBD, Protein losing enteropathy) sprechen in der Regel sehr gut auf CBD-Öl an. Begleitend zur Nahrungsumstellung und zum Aufbau der Darmflora und zur Stabilisierung des darmassoziierten Immunsystems, kann CBD-Öl ausgezeichnet zur Entzündungshemmung eingesetzt werden.
**Einige CBD-Öle wirken bei ausreichender Dosierung auch bei neurologischen Patienten, wobei in der Praxis die Erfahrung gemacht wird, dass nicht jede Form der Epilepsie auf CBD anspricht. Hier wäre ein Cannabispräparat mit niedrigem THC-Gehalt sicher wirkungsvoller.
Bestimmte epileptiforme Symptomkomplexe sprechen allerdings sehr gut auf CBD an. Wie die Myoklonale Epilepsie des Rhodesian Ridgeback, Exercise Collapse des Retrievers, Myasthenia Gravis und viele weitere. CBD scheint hier vor allem bei neuro-muskulären Geschehen zu greifen. Ein Therapieversuch lohnt sich in jedem Fall. Sprechen Sie in diesem Fall eine Therapie bitte mit Ihrem Tierarzt ab.
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CBD Öl kann oral oder äußerlich (auf der Haut) angewendet werden. Für eine orale Einnahme gibt man die gewünschte Anzahl an Tropfen morgens und abends dem Tier ins Maul unter die Zunge zu träufeln. Alternativ kann man es dem Futter beimischen.
Beginnen Sie mit einer geringen Dosierung und steigern Sie diese täglich, bis Sie eine entsprechende Wirkung feststellen.
Beispiel:
Tag 1: Einen Tropfen 1 x täglich
Tag 2: Einen Tropfen 2 x täglich
Tag 3: Zwei Tropfen 2 x täglich
Tag 4: Drei Tropfen 2 x täglich usw.
Bedingt durch den Grund der Einnahme (Nahrungsergänzung, leichtes Symptom, schwere Erkrankung etc.), Körpergröße und Körpergewicht variiert die Dosierung von Tier zu Tier und muss daher erst individuell herausgefunden werden.
Wenn das CBD Öl gegen Hautprobleme oder Allergien angewendet wird, werden die betroffenen Stellen morgens und abends mit dem CBD Öl eingestrichen. Für Hautkrankheiten wie Ausschläge eignen sich auch besonders gut CBD-Cremes oder Lotionen, die mit CBD Öl angereichert sind.
Risiken & Nebenwirkungen
Weder bei Menschen noch bei Tieren treten durch den Einsatz von CBD-Öl nennenswerte Nebenwirkungen auf.
Bei den nachfolgenden Risikogruppen ist von der Verabreichung von CBD-Produkten abzuraten:
- Trächtigen Hündinnen kann die Einnahme der THC-armen Cannabinoide schaden. Die im Cannabidiol enthaltenen Proteine können die Funktionstüchtigkeit der Plazenta negativ beeinträchtigen.
- Für Hunde, die an Appetitlosigkeit leiden, ist die Verabreichung von CBD-Produkten nicht empfehlenswert. CBD kann den Appetit des Tieres weiter verringern.
- Falls der Hund bereits andere Medikamente einnimmt, sollte die Verwendung von CBD-Öl mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Einige Arzneimittel wie etwa Gerinnungshemmer, Neuroleptika oder Schmerzmittel können unter Umständen im Zusammenspiel mit CBD-Produkten eine Wechselwirkung hervorrufen.
CBD Öl ist kein Medikament oder Arzneimittel
Gesetzeslage in Deutschland
Laut VO (EG) 767/2009 besitzt Cannabidiol bisher keine Zulassung für Tiere (gem. VO (EG) Nr. 1831/2003), sondern nur für Menschen (die Zulassung für Tiere hat sich bisher schlicht nicht rentiert). Aus diesem Grund ist der Vertrieb von Cannabidiol als Futtermittel-Zusatzstoff bzw. Ergänzungsfuttermittel nicht zulässig.
Gleichzeitig hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Einsatz von CBD für Hunde als unbedenklich eingestuft. Demnach besteht beim Einsatz von CBD Öl für Hunde keine Gefahr.
(Quelle:www.who.int/)
Studien: Pharmacokinetics, Safety, and Clinical Efficacy of Cannabidiol Treatment in Osteoarthritic Dogs, by Gamble, Boesch et al, 2018
Randomized blinded controlled clinical trial to assess the effect of oral cannabidiol administration in addition to conventional antiepileptic treatment on seizure frequency in dogs with intractable idiopathic epilepsy, McGrath S, Bartner LR, Rao S, et al. JAVMA 2019;254(11):1301-1308.
Cannabis in Veterinary Medicine: Cannabinoid Therapies for Animals, by Hartsel, Boyar, Silver et al. May 2019
Vielen Dank, dieser Bericht kommt genau zur richtigen Zeit.
Liebe Grüße aus der schönen Kaiserstadt Aachen Iris Requard
P.S. All Ihre Blogeinträge sind wunderbar, wie dieser gut recherchiert oder
s e h r unterhaltsame Erlebnisberichte.
P.P.S. Wenn es nicht allzu schmerzhaft ist, können Sie bitte mal aus Ihrer Sicht zusammenfassen, was es zu beachten gilt, mit dem geliebten Tier den letzten nötigen Schritt zu gehen. Da befindet man sich doch in einem emotionalen Ausnahmezustand und bedenkt vielleicht nicht alles.
Liebe Frau von der Leyen,
haben Sie den Infos in Bezug auf CBD-Öl wenn der Hund Forthyron 200 (2 x täglich je 1 1/4 Tabletten) nimmt?
Wechselwirkungen?
Vielen Dank und viele Grüße
Karin Freese
Liebe Frau Freese,
mir sind keine Wechselwirkungen bekannt, allerdings fehlen bisher Studien dazu. CBD wirkt entzündungshemmend und greift in die Gefäßweite und den Serotonin-Stoffwechsel ein. Auf die Schilddrüse wirkt sich CBD meines Wissens nicht aus.
Herzlich, Katharina von der Leyen
Hallo!
Ich habe vor, dieses Öl für meinen Labrador zu kaufen https://alpinols.com/products/cbd-ol-6-kein-thc-fur-hunde
Wissen Sie etwas darüber und wie man es überhaupt anwendet?
Die Auswirkungen von CBD werden weiterhin untersucht. Die Cannabispflanze wird seit Tausenden von Jahren von den Menschen in der Medizin wegen ihrer beruhigenden/hypnotisierenden, antidepressiven, schmerzstillenden, antiemetischen, entzündungshemmenden, krampflösenden und appetitanregenden Wirkung verwendet.