„Über Yodas wahre Herkunft ist nur sehr wenig bekannt. Seine Spezies ist ebenso ungeklärt wie der Planet auf dem er geboren wurde. Yoda besaß eine bislang ungewöhnlich hohe Konzentration an Midi-Chlorianern, wodurch sein Potenzial die Macht zu benutzen enorm ausgeprägt war.“ (jepedia.fandom.com)
Das stimmt so natürlich nicht: Wir wissen ganz genau, wo Yoda her kommt; aus miserablen Verhältnissen, verwahrlost, nicht beachtet, und schließlich – zum Glück für sie! – lästig und abgegeben.
Aber mittlerweile ist das gar nicht mehr wichtig: Entsprechend ihrer Art ist Yoda wild entschlossen, sich dem neuen Leben mit aller Hingabe zu widmen. Sie ist jetzt zehn Tage lang hier und kaum wieder zu erkennen. Sie läuft mittlerweile riesengroße Spaziergänge mit, ohne mit der Wimper zu zucken – wir machen viele Pausen und stehen häufig dekorativ herum, damit sie sich ein bisschen ausruhen kann -, und schnuffelt, trabt und hoppelt durch die Landschaft, als wäre sie ein alter Triathlon-Profi. Das viele Laufen auf unebenem Boden hat ihre Sehnen gestärkt und die Muskulatur gefördert, so dass ihre Kniescheibe kaum noch rutscht und sie auch immer öfter rennt – jetzt nicht gerade wie Speedy Gonzalez, aber durchaus schneller als Trab.
Noch viel beeindruckender ist allerdings der Fortschritt mit ihrer Haut. Sie wird jeden zweiten Tag mit dem „Zenzem“-Waschstück von Joveg gebadet, das die Haut sehr beruhigt und stark rückfettet.
Sah die Kleine anfangs aus wie ein Putenschnitzel mit Haaren, war die Haut nach drei Tagen schon nicht mehr rot – nur noch an der Stelle am Rücken, an der die Haut auch stark verdickt ist.
Der Juckreiz, der durch die fürchterliche Floh-Dermatitis verursacht worden war, verschwand genau so schnell: Möglicherweise aber auch wegen den unendlichen Pulvern und Zusätzen, die sie ins Futter bekommt. Sie bekommt (vor allem) unsere „High Energy – Dose“ aus Schaf mit Amaranth, weil Amaranth sehr viel Magnesium enthält (gut gegen Muskelkater) und Schaffleisch etwas fetter ist als die meisten anderen Fleischsorten, dazu zu gleichen Teilen bio- Hanf- und bio-Leinöl (bei Ölen darf man aufgrund der ganzen Rückstände, die auf den Schalen und Samen zurückbleiben, sich wirklich auf nichts anderes einlassen als Bio-Qualität). Außerdem bekommt sie einen Tryptophan-Komplex mit Zink und allen B-Vitaminen, um ihr einen Stress-Puffer zu geben (es ist ja doch ganz schön viel, was hier so alles auf sie zu kommt) . Um ihre untrainierten Sehnen und Bänder zu stärken, bekommt sie zusätzlich Collagile, mit dem ich vor ein paar Jahren schon dem massiv unter HD leidenden Labrador Jack helfen konnte: Collagile ist ein geruchs- und geschmacksneutrales Pulver aus Kollagenpeptiden, die die Gelenkfunktion unterstützen – und zwar nach meiner Erfahrung um ein Vielfaches besser als sämtliche Grünlippmuschel-Präparate, die ich alle ausprobiert habe.
Und zu guter Letzt bekommt sie noch eine Prebiotika-Darmkur aus Topinambur ins Futter gerührt, um ihre Darmflora aufzubauen (die bekommt hier jeder Hund sofort verabreicht, der seinen Fuß über unsere Schwelle setzt 🙂 ). Das Ergebnis nach zehn Tagen Dauerbepulverung – und -beölung kann sich wirklich sehen lassen:
Entsprechend hat sich auch ihr Energie-Level völlig verändert. In den ersten Tagen schlief sie unglaublich viel und unglaublich tief: Mittlerweile läuft sie neugierig zur Tür, wenn Besuch kommt, überprüft jeden Morgen mit mir zusammen die Situation im Ziegen- und Schafgehege und sonnt sich ganz selbstverständlich auf der Terrasse.
Überall wachsen ganz dichte, feine kurze Haare nach – ganz hinten am Rücken sieht der Haarwuchs aus wie eine ganz kurze Haarbürste für Neugeborene. Die alte Haut löst sich in Form von kleinen Schuppen, aber was nachkommt, ist weich und elastisch.
„Es gibt immer Hoffnung, mein Freund. Sie tritt jedoch oft in einer anderen Gestalt auf, als man erwartet.“— Qui-Gon Jinn
Die anderen Hunde finden sie gar nicht so übel. Bis auf Barthl, versteht sich, der es völlig überflüssig findet, dass hier ein ähnliches Modell, wie er es ist so viel Beachtung findet. Andererseits hat er sie heute gegen den Schäferhund vom Nachbarhund verteidigt, der nur mal gucken wollte, was ihm Barthl aber nicht gewähren mochte. Er ist sehr eigen, was Kontakt mit seinen Familienmitgliedern betrifft.
Die Collie-Jungs kümmern sich um den Winzling nicht, gehen aber höflich mit ihr um, achten darauf, wo sie ihre dicken Pfoten hinsetzen und üben sich in Achtsamkeit.
Selbst Rapunzel, die allen Besuchern und Neuzugängen prinzipiell überaus kritisch gegenübersteht (ganz wie die Garbo: „I vant to be alone!“) lässt die kleine Yoda gewähren, die sich hier sehr höflich und bescheiden von Hundebett zu Hundebett, von Sofakissen zu Samtdecke durchschläft.
„Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein ‚Versuchen‘.“— Yoda zu Luke Skywalker während seiner Ausbildung auf Dagobah
Ihre Fortschritte sind rasant, was es so leicht und schön macht, einem solchen Wesen zu helfen: Die Belohnung kommt so schnell, umgehende Genugtuung, dass man es ziemlich richtig macht. Glücklicherweise ist Klein Yoda nicht traumatisiert, nicht ängstlich – nur vorsichtig, zurückhaltend und müde. Im Verhältnis zu manchen Hunden, die hier aufgefangen werden mussten, ist „Yodas Rückkehr ins Leben“ ein Spaziergang. Mal sehen, wie weit wir noch kommen.
Mein Gott, die schaut aus wie meine Wilma die ich aus dem Tierschutz in Spanien hab. Wie alt ist die Kleine? Vom Wesen her ist dieser Yorkie Mix ganz toll. Sehr selbstbewusst und lebhaft. Bei Wilma merkt man auch nichts davon, dass sie ein Straßenhund war. Hat vor nichts und niemanden Angst. Ein kleiner Wirbelwind halt. Sehr sehr liebenswert.
Liebe Conni Schreck, Yoda ist acht Jahre alt. Sie muss mindestens sieben Würfe gehabt haben, wenn man sich ihre Milchleiste ansieht, aber sie ist wirklich hinreißend.
Liebe Frau von der Leyen, vielen, vielen Dank für die Geschichte von Yoda. Ich lese hier oder bei FB täglich mit, freue mich über jedes neue Foto und Video von der Kleinen.
Es ist unfassbar, was Menschen Tieren antun, im Kleinen wie im Großen.
Ich denke, die Kleine hat einfach gar nichts kennenlernen dürfen und es ist gut, dass sie offensichtlich wenigstens keinen seelischen Schaden genommen hat.
Es ist wunderbar, dass es Menschen gibt wie Sie, die einfach nicht wegsehen können und TUN.
Herzliche Pfotengrüße!