Die meisten von uns neigen dazu, alles, was wir doof finden, zu kommentieren, aber alles, was uns gut gefällt, schweigend hinzunehmen. Auch im Umgang mit unserem Hund gehen wir meistens nur auf die Dinge ein, die er unterlassen soll – er wird also, wenn überhaupt, vor allem negativ angesprochen. Machen Sie es einmal genau anders herum! Gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren und loben alles, was Ihnen gefällt.
Er wird vorauslaufen und schnüffeln, sein Bein heben, und Ihnen dann vielleicht einen Blick zuwerfen – das gefällt Ihnen, das wird gelobt. Er läuft weiter, geht ins Gebüsch, was Ihnen eigentlich nicht gefällt – aber dass er wieder herauskommt, das gefällt Ihnen, dafür wird er gelobt. Dass er von sich aus zurückkommt, während Sie spazieren gehen, und kurz „Hallo“ sagt, ohne dass Sie ihn gerufen haben – das gefällt Ihnen, das ist ein richtig netter Zug von ihm, dafür wird er gelobt. Wenn Ihr Hund einmal weit vorausläuft, drehen Sie sich wort- und grußlos um und gehen in die andere Richtung. Kommt er von ganz alleine hinter Ihnen her, wird er gelobt, denn dieses Kommen zeigt seine Bereitschaft, sich an Ihnen zu orientieren.
Alle Dinge, die demonstrieren, dass er auf Sie achtet, werden gelobt, wenn auch nicht zu doll: Wir wollen keine aufgeputschte Party-Stimmung erzeugen, sondern unsere Wertschätzung demonstrieren.
„Gehen Sie mit Ihrem Hund spazieren und loben alles, was Ihnen gefällt“
Wenn Sie diese Übung mehrere Tage lang hintereinander machen, werden Sie feststellen, dass Ihr Hund nach ein paar Tagen mehr von den Dingen zeigt, die Sie gut finden, und weniger von denen, die Sie normalerweise korrigieren. Loben wir immer wieder ein Verhalten, dass unser Hund von sich aus anbietet, verstärken wir mit dem Lob dieses Verhalten, und er wird es in Zukunft öfter zeigen.
Noch dazu schafft diese Übung eine entspannte, friedliche Stimmung, und der Spaziergang wird für beide Seiten viel angenehmer. Ab sofort richten Sie beim Spazierengehen den Blick nur auf die positiven Dinge – und ändern damit das ganze Spiel.