Der Findelhund – einfach weggeworfen

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Dies ist Max. Bei der Welpennothilfe wurde er „Dschingis Khan“ genannt, aber das ist im täglichen Leben ein bißchen lang und kompliziert. Er ist ein etwa viereinhalb Wochen alter Zwergpinscher- oder Prager-Rattler- Mischling – so genau kann man das noch nicht erkennen, er ist noch zu klein. Ungefähr so groß wie eine Amsel wurde er in einem Graben entsorgt: Einfach weggeworfen. Wahrscheinlich ist er ein Hundehändler- Hündchen, produziert für all jene, die für billiges Geld so was wie einen Chihuahua haben wollen, aber nicht bereit sind, die EUR 1000 dafür zu bezahlen, die ein seriöser Züchter für sorgfältig aufgezogene Welpen verlangt.
Hündchen dieser Art werden zu Tausenden im Jahr im benachbarten Ausland produziert, die Hündinnen verbringen ihr Leben in engen Käfigen, sehen nie Tageslicht oder frische Luft, werden bei jeder Läufigkeit belegt, aber ihre Welpen werden ihnen viel, viel zu früh weg genommen, weil sie dann eben noch kleiner und niedlicher sind. Viel wert ist dieses kleine Leben nicht, dass im Kofferraum über die Grenze gebracht wird: Mit zweihundert oder dreihundert EUR ist man dabei. Die Berliner Amtstierärzte konfiszieren diese Welpen andauernd, die Händler werden mit einer Geldstrafe belegt, die sie aber nicht weiter beeinträchtigt.
Max hat Durchfall, und den hat er wahrscheinlich schon eine Weile, woraufhin man ihn vielleicht lieber gleich aussortierte. Er ist aber trotz Durchfall gesund und fröhlich, frißt wie ein Scheunendrescher – am liebsten allerdings das Futter der großen Hunde. Er ist seit gestern hier und wird bleiben, bis er zwölf Wochen alt ist und damit „groß“ genug, um in ein neues Zuhause umzuziehen. 66772_1713442042450_1430148318_1781753_265478_n
Er ist ausgesprochen neugierig, aber noch so klein, dass er kaum richtig geradeaus laufen kann, weshalb ich bisher seine Welt möglichst klein halte: Ein Baby-Reisebett wurde mit Wickelunterlagen ausgelegt und damit zu seiem persönlichen Appartement umgewandelt, ein Kunstfell-Hundeschlafsack ist sein neues Bett. er schläft brav allein darin und weint nachts auch nicht – wahrscheinlich ist er auch noch völlig erschöpft von den vielen neuen Eindrücken.
Er ist wahnsinnig niedlich.

Er reagiert gut auf kleine Signale der anderen Hunde – Luise, der schwarze Pudel, ist ganz entzückt von ihm, Harry auch, Fritz ist sich nicht sicher, was für Auswirkungen die Tatsache auf sein weiteres Leben haben wird, dass er nun den Jüngsten-Status verliert, und Ida findet Welpen doof, knurrt und geht weg: Sie will erst etwas mit jungen Hunden zu tun habe, wenn die wenigstens vier Monate alt sind.
Das scheint einen großen Geist wie Max allerdings nicht zu stören. Er darf noch nicht sehr viel: Harry und Fritz sind permanent damit beschäftigt, alle Spielsachen, für die er sich interessiert, wieder einzusammeln und woanders hin zu tragen, aber das wird sich in ein paar Tagen legen, da bin ich sicher.

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Die Vermittlung erfolgt über die Welpennothilfe, www.welpennothilfe.de/welpenblog/?page_id=2067 oder
info@welpennothilfe.de

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