Sind Sie vom Typ ein Experte?

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Aus der Gruppe der Denker: Expertensetzen sich sehr ernsthaft mit allem auseinander, was es über Hunde im Allgemeinen und den eigenen ganz im Speziellen zu wissen gibt

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Experten sind wahre Hundemenschen mit verantwortungsvollem Charakter, die ihre Hundepassion sehr ernst nehmen. Ein Experte gibt sich alle Mühe, das beste Hundefutter zu finden, die beste Pflege seine Hundes zu gewährleisten, die besten Halsbänder, den besten Trainer und die optimale Trainingsmethode zu finden und weiß genau, was momentan hundemäßig angesagt ist und was nicht. Es gibt wenige Fakten über Hunde, die der Experte nicht kennt.
Den richtigen Hund auszusuchen ist für den Experten weniger eine Sache des Herzens, als der 100%igen Recherche. Der Experte überlässt die Dinge nicht dem Zufall. Er liest alles, was er in die Finger bekommen kann, entscheidet sich dann für eine Rasse, und liest dann noch mehr. Trotzdem haben Experten häufig Hunde, die sehr anstrengend oder aufwendig sind – weil sie sich mehr angelesen als ausprobiert haben und ihre favorisierte Rasse eher aus Büchern statt aus persönlicher Erfahrung kennen gelernt haben.
Die Wahl des richtigen Hundes ist erst der Anfang. Neben dem richtigen Futter, ergonomisch idealen Schlafplätzen und pädagogisch wertvollen Spielsachen wird der Hund sofort in verschiedenen Klassen einer Hundeschule angemeldet, weil Experten nichts schöner finden, als möglichst viel zu lernen. Im Übrigen lernen sie nicht, um mit ihrem Wissen anzugeben, sondern weil sie ihrem Hund das bestmögliche Leben verschaffen wollen – und je mehr man weiß, desto leichter findet man sich in dem Überangebot von Informationen über Hunde zurecht.
Oder etwa nicht?
Im besten Falle sind Experten sehr mit ihrem Hund verbunden. Das Lernen über Hunde heißt für den Experten, den eigenen Hund so gut zu kennen, wie nur irgend möglich – nicht nur, wie viel Auslauf, Futter und Beschäftigung er braucht, sondern: Was macht ihn fröhlich? Wer ist er? Was bedeuten die kleinsten Signale? Der Experte findet nichts schöner, als sich mit dem Puzzle der Persönlichkeit und der Gefühle seines Hundes auseinanderzusetzen. Wenn sein Hund trinkt, hört der Experte aus dem Zimmer nebenan heraus, wie leer oder voll die Wasserschüssel ist. Er weiß genau, wann der Hund sich nicht wohl fühlt, auch wenn er möglicherweise den Tierarzt wahnsinnig macht mit seinen Befürchtungen und Küchentisch-Diagnosen (der Experte hat vor seinem Tierarztbesuch ausgiebig im Internet recherchiert und schon eine Meinung zu dem, was der Tierarzt zu sagen hat: Schließlich kennt der Experte seinen Hund am besten). Häufig bemüht der Experte für die gleiche Krankheit gleich mehre Tierärzte, Homöopathen und Heiler, denn es kann nie schaden, sich noch Dritt- oder Viertmeinungen dazu zu holen. Es ist nur manchmal nicht leicht, die verschiedenen Informationen auf einen Nenner zu bringen.
Experten sind häufig sehr loyal zu „ihrer“ Rasse und wissen alles darüber, beschäftigen sich mit Stammbäumen längst vergangener Generationen, finden Erbkrankheiten heraus, von denen kein Zuchtwart etwas ahnte, und ruft nicht selten ein Rassespezifisches Internet-Forum ins Leben.
Der Experte hat ein sehr zuverlässiges Pflichtgefühl – sein Hund bekommt den notwendigen Auslauf und Beschäftigung, egal, ob es regnet, stürmt oder schneit, wie viel er zu arbeiten hat, oder was sonst noch zu erledigen ist.
Manche Experten laufen Gefahr, zu Besserwissern zu mutieren: Weil sie soviel wissen, fällt es ihnen schwer, nicht die ganze Welt zu missionieren und wildfremden Welpenbesitzern im Park von ihren Erfahrungen zu berichten als seien es Gesetze – ganz unabhängig davon, ob der andere diese Informationen angefordert hat oder überhaupt zu dessen Hund oder Leben passen. Das Problem vieler Experten ist: Ihr umfangreiches Wissen basiert auf nur wenig echten Erfahrungen. Aber Wissen ist Macht, und auch das scheint den ein- oder anderen Experten anzutreiben.
Die meisten Experten allerdings nutzen ihre Informationen, um sich zu vernetzen, um immer mehr zu erfahren und anderen zu helfen. Experten sind eine hervorragende Wissensquelle für andere – bewahren Sie die Telefonnummer gut auf, damit Sie im Notfall wissen, wen Sie anrufen sollen.

Experten schätzen gerade sehr seltene Rassen, über die es viel herauszufinden gibt – ein West Highland White-Terrier, ein Jack Russel oder ein Golden Retriever wäre ihnen zu gewöhnlich. Experten sollten unbedingt sehr unabhängige Rassen meiden wie Zwergpinscher, Spitze, Huskies – die lassen den Experten zu oft wie einen blutigen Anfänger aussehen.

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