Hundefreundschaft oder Gruppendynamik?
In einem Hunderudel ändert sich ständig irgend etwas: Auf einmal rückt George Luise auf die Pelle – oder auf’s Ohr, wie heute im Auto. Bisher fand Luise George relativ überflüssig – außer als nützlichem Helfer bei der Mausejagd -, irgendwie ein bisschen zu klein, um ihn ernst nehmen zu können, zu fröhlich und zu un-intellektuell: Luise, die Diva, demonstriert zwar allgemein höflichen Umgang, schließt aber noch lange nicht jeden ins Herz.
Das scheint sich gerade zu ändern. Luise trauert noch immer sehr um Ida: Sieben Wochen nach deren Tod ist Luise noch immer wirklich deprimiert, schleicht bei Spaziergängen „bei Fuß“ neben mir her, und benimmt sich für ihre Verhältnisse viel zu brav. Ich versuche wirklich alles – verabrede mich mit großen blonden Rüden (denen sie gewöhnlich nicht widerstehen kann) zum gemeinsamen Spazierengehen, mache Wühlmaustouren, fahre außer der Reihe zu unserer Hundesitterin, damit sie dort mit ihren Kumpels toben kann – viel hilft das alles nicht. Sie klebt an mir, will immer in meiner Nähe sein, und macht insgesamt einen traurigen Eindruck. Aber sie läßt George plötzlich in ihre Nähe – obwohl der ja nun wirklich das Gegenteil eines großen, blonden Kerls ist -, und der scheint sie auch zu suchen. Vielleicht hilft es ja.