Der Erfinder von Snoopy und der „Peanuts“, Charles Schulz, hat einmal gesagt: “Glück ist ein warmes Hundekind“. Hundebesitzer unterstreichen das sofort, die Werbung bedient sich längst puscheliger, schläfrig guckender Golden Retriever-Babies, Wissenschaftler sind sich einig: Hundebesitzer erholen sich schneller von Herzinfarkten als Menschen ohne Haustier. Es ist erwiesen, dass Kinder, die mit Hunden aufwachsen, verantwortlicher und empathischer sind, und angeblich haben Männer mit Hunden im Schlepptau bessere Chancen, wenn sie sich um die Telefonnummer einer Frau bemühen.
Aber was tun wir eigentlich für unsere Hunde? Sicher, die Hundefutter-Industrie tut mittlerweile so, als ginge die Liebe zum Hund durch dessen Magen: Es gibt nichts, was es nicht gibt, von Büffelfleisch auf Hirse und Spinat oder Lamm mit Apfel und Naturreis zu gerösteten Bio-Putensnacks. Wenn unsere Hunde sterben, stellen wir uns vor, dass sie nun hinter der Regenbogenbrücke“ über Wiesen rennen und sich im Heu wälzen. Im richtigen Leben bekommen Hunde immer weniger Wiesen zu sehen. Betreten sollen sie sie nicht, denn es sind meist Liege- oder Fußballwiesen im Park. Ohne Leine rennen dürfen sie laut der meisten Hundeverordnungen sowieso nicht, und viele der so genannten Freilauf-Wiesen“ sind Grünstreifen voller Scherben und Müll. Entspannte Spaziergänge mit seinem besten Freund haben sich die meisten Hundefreunde vor dessen Anschaffung wahrscheinlich anders vorgestellt. Im Sommer, wenn der Asphalt richtig heiß wird, können wir unsere Hunde nicht auf der Straße gehen lassen, im Winter, wenn überall Salz gestreut wird, auch nicht. Wir können unsere Hunde nicht wie früher mitnehmen, um die Kinder von der Schule abzuholen, denn Hunde dürfen das Schulgelände nicht mehr betreten, und wenn wir sie vor der Schule anbinden, müssen wir befürchten, dass sie gestohlen werden. Im Wald dürfen Hunde nicht frei laufen, weil das Wild beunruhigt wird.
Wenn unsere Hunde irgendwann sterben, dürfen wir sie längst nicht mehr im Garten begraben werden, weil das als Gefährdung des Grundwassers gilt, sondern müssen sie dem Ofen des Abdeckers überlassen. Oder sie für über 250 Euro in ein Haustier-Krematorium bringen und uns Fragen über Vermenschlichung gefallen lassen.
Eine Freundin von mir, die seit über 25 Jahren Hundetrainerin ist, wurde neulich gefragt, was für einen Hund sie als nächstes halten würde, wenn der jetzige mal stürbe. Sie antwortete: Keinen. Denn sie wüsste nicht mehr, wie.