Die Hilfsaktion für Straßenhunde in Kiew (Ukraine), die der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit ukrainischen Tierärzten und Mitarbeitern des Tierschutzzentrums Odessa gestartet hat, läuft erfolgreich. In zwei Tierkliniken konnten ukrainische Tierärzte bereits mehrere hundert Hunde kastrieren. Vorher wurden die Kliniken umgebaut und ausgestattet. Gleichzeitig setzt der Verband mithilfe einer großangelegten Medienkampagne auf die Sensibilisierung der Bevölkerung.
Nach umfangreichem Umbauarbeiten und der Modernisierung der Ausstattung zweier Tierkliniken, wurden bereits mehrere hundert Hunde kastriert. All dies wurde nur möglich auf Basis des Vertrages, den die Stadt Kiew mit den staatlichen Tierheimen im Vorfeld mit dem Deutschen Tierschutzbund geschlossen hatte, und in dem Kiew zu einem tierschutzgerechten Umgang mit Straßenhunden verpflichtet wurde“, so Wolfgang Apel, Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Wir sind unmittelbar, nachdem im letzten Jahr die Informationen über Hundetötungen in der Ukraine weltweites Entsetzen ausgelöst hatten, in Kiew aktiv geworden. Der schönste Lohn für unseren Einsatz ist zu erleben, wie jetzt ein zweites Projekt in der Ukraine Gestalt angenommen hat.“ Über das Tierschutz- und Kastrationszentrum Odessa ist der Verband bereits seit zwölf Jahren im Land verwurzelt und setzt sich dort für das Wohl der Straßentiere ein.
Es muss aus kulturellen Gründen z. B. mit dem Thema „Kastration“ sehr vorsichtig umgegangen werden: „Das Wort dürfen wir dort gar nicht verwenden“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Wir sprechen dort nur von „Sterilisation“.“ Das scheint aus ungeklärten Gründen weniger Entsetzen auszulösen als das „K“-Wort. Der Deutsche Tierschutzbund warb für das tierschutzgerechte Fangen, Kastrieren, Freilassen“, das der Verband im Tierschutz- und Kastrationszentrum in (der Region) Odessa erfolgreich anwendet und auch in Kiew umgesetzt wird. Bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister von Kiew wurden auch über 30.000 Unterschriften überreicht. Diese wurden gemeinsam mit den Mitgliedsvereinen gegen die Tötung der Straßenhunde in der Ukraine gesammelt.
Um die Bevölkerung über die Wichtigkeit der Kastrationsaktionen aufzuklären, laufen im ukrainischen Fernsehen seit Anfang Mai sechsmal täglich Aufklärungsspots des Deutschen Tierschutzbundes. Zudem werden in Kiew an zahlreichen Orten Plakate mit den Kontaktdaten der Anlaufstellen für interessierte Bürger aufgehängt. Um das Projekt in der Ukraine abzusichern, hat der Deutsche Tierschutzbund im Besonderen die Hauptsponsoren der EM aufgerufen, sich zu beteiligen -bisher, wie es scheint, mit Erfolg.