Am 19.8. 2013 musste ich Luise einschläfern.
Vergangenen November entdeckten wir ein Karzinom an einem Zeh an der linken Hinterpfote, den wir daraufhin amputierten. Wir hofften, damit seien alle Schmerzen und Probleme gelöst. Luise erholte sich auch anfangs, war wieder wild und fröhlich und ganz die Alte – bis sie vor ein paar Monaten anfing, massiv Muskulatur abzubauen, trotz unserer langen Spaziergänge. Der Krebs hatte gestreut; in den letzten Wochen kam sie kaum noch die Treppen hinauf. Ihre Schmerzen und die Anstrengung wurde einfach zu groß.
Nun ist sie tot, mein wilder, ungewöhnlicher, unbestechlicher, charismatischer Hund. Zehn Jahre lang haben wir zusammen alle möglichen Abenteuer bestanden, sie hat alle Umzüge, Reisen, Interviews und neuen jungen Hunde mit Gelassenheit und Interesse mitgemacht. Sie hatte eine ungeheure Ausstrahlung – niemand ging einfach an ihr vorbei, sogar Leute, die erklärten, „normalerweise“ könnten sie Pudel nicht leiden, waren von Luise hingerissen. Für mich war sie als Person ein totaler Glücksfall. Sie war eine distanzierte Person, sie war, wer sie war, ohne sich je anzubiedern, eine sehr starke eigene Persönlichkeit, streng, aber sanft, aber man konnte sie immer genau erfassen.
Luise war souverän, stur und unglaublich kopfstark, was sie in manchen Dingen schwierig machte: Ihr Jagdtrieb war ungeheuerlich, ihre Nase so gut wie ihre Augen, und gepaart mit der Unbeirrbarkeit des Stöberhundes, der sich von seiner Mission nicht abbringen lässt, machten diese Eigenschaften viele Spaziergänge etwas aufregend. Die gleichen Eigenschaften machten sie natürlich auch zu einem so hervorragenden Therapiehund, denn wenn ihr jemand versehentlich weh tat oder zu fest hielt, kam sie gar nicht auf die Idee, das persönlich zu nehmen. Eine Trainerfreundin von mir hat mal gesagt: Wenn alle Pudel so wären wie Luise, würde sie Pudel niemals weiter empfehlen. Aber das machte sie gleichzeitig zu einem hochinteressanten Hund. Ich war ihr ja gewachsen, und wenn ich es in manchen Dingen nicht von Anfang an war, wuchs ich an ihr. Jedes winzige Kleinkind konnte sie an der Leine führen, niemals hätte sie ein Kind umgeworfen – im Gegenteil: Wenn ein Kind Angst hatte, legte sie sich sofort unaufgefordert hin, um sich kleiner zu machen. Dafür konnte sie Jack Russells nicht leiden und ließ sich auch nicht von ihrer Meinung abbringen, die kleinen Terrier seien launische Querulanten, denen gesellschaftliche Umgangsformen erst beigebracht werden mussten – und zwar von Luise selbst.
Sie hat gestohlen wie ein Rabe. Immer. Von Anfang an. Nicht, wenn man dabei war – dafür war sie zu wohlerzogen. Aber sie hat sich immer genau gemerkt, wo die Dinge lagen, die ihr schmeckten, und in der Sekunde, in der wir die Wohnung verließen, schlug sie zu.
Sie hatte einen großartigen Sinn für Humor. Sie war souverän in allen Lebenslagen, fröhlich, verspielt und hatte trotz ihrer zehn Jahre und ihrer Krankheit kein graues Haar. Sie hing sehr an mir – obwohl sie so selbstbewusst und in sich ruhend war, war sie der Hund, der mich in meinen Abwesenheiten am meisten vermisste. Wenn ich sie bei meinen Eltern ließ und nach München in die Stadt fuhr, sahen mir vier Paar traurige Waisenkinderaugen hinterher. Aber nach etwa zehn Minuten beschloss das gutgelaunte Kleingemüse gewöhnlich, das Leben müsse schließlich weiter gehen, und amüsierte sich anderweitig. Luise blieb geduldig am Gartentor oder in der Nähe der Haustür liegen, bis ich wieder da war.
Was für ein unglaublicher Glücksfall, so einen Hund gekannt und mit ihm ein so dichtes Leben geführt zu haben. Eine Freundin von mir meinte gestern, Luise wäre genau wie ich gewesen, sie habe mich genau gespiegelt – sie hätte sogar den Kopf so gehalten wie ich, wenn ich zuhöre (mein Jagdtrieb ist inzwischen weniger ausgeprägt, und Luises Frisur saß auch deutlich besser).
Ich hoffe, sie hatte ein schönes Leben bei mir. Sie wurde jedenfalls immer geliebt und immer angenommen, wie sie war. Ich glaube, sie hat sich nicht gelangweilt.
Ich habe keine Ahnung, wie es ohne dieses starken, wundervollen Hund gehen soll. Sie wird niemanden mehr im Krankenhaus trösten, keinen Horden von Kleinkindern mehr beibringen, dass man keine Angst vor Hunden haben muss und man sich groß und stark fühlen kann mit einem so großen Hund an der Leine.
Sie würde nicht wollen, dass ich so furchtbar traurig bin, sie hat es immer gehasst, wenn es mir nicht gut ging. Aber im Moment kann ich nicht anders. Ich habe einen wichtigen Freund verloren.
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„Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren“.
(Jo.Wolfgang v. Goethe).
Run free, Luise! Mein aufrichtiges Beileid, Frau v.d.Leyen.
Geliebte Tiere bleiben immer im Herzen, auch wenn sie nicht mehr bei uns sind.
Herzliches Beileid.
Run free.
Mein herzliches Beileid Frau von der Leyen. Ich habe Rotz & Wasser geheult, denn Luise ist einfach unersetzlich. Der einzige Trost ist, dass sie jetzt im Hundehimmel für Ordnung sorgt und sie in den Herzen vieler Menschen & Hunde weiterleben wird.
Liebe Frau von der Leyen,
was für ein bewegender Nachruf auf Luise. Ich las es schon bei Facebook vor ein oder zwei Tagen und wußte nicht, was ich schreiben sollte. Ich kenne all Ihre Hund nicht persönlich und doch habe ich Sie durch Sie und Ihren Blog allesamt in besonderem Maße ins Herz geschlossen und bin daher sehr traurig und fühle mit Ihnen. Leider sind Abschiede unvermeidbar, aber was gibt es schöneres und tröstlicheres, als am Ende wie Sie sagen zu können, man habe dicht zusammengelebt und den anderen immer geliebt und immer angenommen wie er war.
Herzliche Grüße
Liebe Frau von der Leyen,
auch wenn mir ihre Hunde natürlich nie begegnet sind, habe ich das Gefühl sie durch den Blog und die Artikel bestens zu kennen. Es tut mir besonders leid. Ich musste tatsächlich am Schreibtisch in paar Tränen verdrücken. Ich hoffe, dass Sie die Gewissheit, dass Luise es nicht besser hätte antreffen können etwas trösten kann.
Herzliche Grüße
In Gedanken bei Ihnen………. “ Das einzig wichtige im Leben sind Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir Abschied nehmen“. ( Albert Schweizer). Liebe Grüße
How sad! :´(
Big bear hug <3
http://www.youtube.com/watch?v=JxPj3GAYYZ0
Liebe Frau von der Leyen,
unsere Gedanken sind bei Ihnen.
Es gibt nur einen Trost – ein Hund muss vor seinem Frauchen versterben – sonst würden wir ihn allein auf dieser Welt lassen, und das geht überhaupt nicht.
Luise hat bestimmt ein wunderbares Leben bei Ihnen gehabt.
Wir sind sehr traurig.
Ganz viel Kraft wünschen wir Ihnen.
Mein aufrichtiges Beileid, es gibt nichts schlimmeres als den eigenen Hund zu verlieren.
Luise muss ein ganz besonderer Pudel gewesen sein, jedenfalls sind ihre Erzählungen der Grund, warum mein nächster Hund ein Pudel sein wird.
Diese Charakterhunde vergisst man sein Leben nicht. Luise wird aber sehr vielen Menschen im Herzen bleiben und ihre Artikel über Luise, Pippi Langstrumpf auf Acid werden mir nie vergessen gehen.
Liebe Frau von der Leyen,
ich lese Ihren Blog schon lange und immer gerne…eben in der S-Bahn auf dem Nachhauseweg: „Na – schon lange nicht mehr bei Lumpi gewesen“ – und dann sah ich Ihre Nachricht. Was soll ich sagen, es hat mich so betroffen gemacht und ich musste mich zusammenreissen, dass keine Tränen kullern. Verrückt, oder? Ich kenne weder Sie, noch kannte ich Luise persönlich….aber durch Ihre Geschichten waren Sie beide mir komischerweise ganz nah. Was Sie über Luise schreiben, ist eine wunderschöne Liebesgeschichte…ich habe erst seit 4 Monaten meinen ersten Hund, habe jahrelang gezaudert, Ihr wundervolles Mopsbuch war eine Anschaffung vor 10 Jahren (zum Vierzigsten!) und eine Begleitung über die Zeit, in der ich immer von Möpsen träumte, mich aber nicht getraut habe.
Nun ist vor vier Monaten Eddie bei mir eingezogen (ein Second Hand-Mops) und es ist wundervoll – glaubte ich an Schicksal, würde ich meinen, es hat ihn zu mir geschickt und mich zu ihm. Erst jetzt erfahre ich, was es bedeutet, ein Tier bei sich zu haben und wie tief die Gefühle für es sein können und was für eine seelenvolle Freundschaft das sein kann. Insofern kann ich Ihren Verlust nachempfinden…und schließe mich den anderen an: Luise hat bestimmt ein maximal erfülltes Leben bei Ihnen gehabt – und sie wurde geliebt! Ich hoffe, Sie kommen über die erste, schwere Zeit…wünsche alles Liebe und freue mich auf weitere Texte von Ihnen!
Vielen Dank! Kiki Hass
Wunderschöne Worte für eine tolle Hündin. Mein herzlichstes Beleid, ich bin mir sicher das sie ein schönes Leben bei Ihnen hatte. Run free süsse Maus. R. I. P.
Es tut mir so leid.
Ich kann es gar nicht fassen und bin sehr betroffen.
Luise wollte doch gerade eben in Masuren noch ein Schweinchen adoptieren.
Immer haben mich die Fotos von Luise und die Berichte und Geschichten über sie sehr berührt, fasziniert und erfreut: … „What a beautiful dog. And she’s so black.“ …
Liebe Frau von der Leyen, ich fühle mit Ihnen.
Vor neun Wochen starb unsere Hündin Frieda. Mein erster und einziger Hund. Die Trauer ist unbeschreiblich groß.
Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft und alles Gute.
Herzliches Beileid, Frau von der Leyen.
Liebe Frau von der Leyen,
ich bin sehr traurig über den Tod von Luise.Ich habe diesen Abschied auch schon einige Male mitmachen müssen und bin dann immer lange danach noch wehmütig.Trotzdem möchte ich immer wieder mit Hunden leben denn sie sind die besten Wegbegleiter, die ein Mensch hat.
Ihre Beiträge und Ratschläge in der BamS lese ich sehr gerne und bin immer enttäuscht, wenn mal an einem Sonntag keiner drin ist.
Viele liebe Grüße
Liebe Frau von der Leyen,
es tut mir so leid!
Luise ist mir richtig vertraut seit ihrem Buch „Dogs in the City“ und ich habe all ihre großen und kleinen Abenteuer mitverfolgt. Ich bin mir sicher, dass sie bei Ihnen ein wunderschönes Leben hatte und in Gedanken wird sie immer bei Ihnen sein.
Alles Liebe und Gute
Andrea
Liebe Fr. von der Leyen,
mein herzliches Beileid.
Obwohl ich Luise „nur von der BamS“ kenne, bin auch ich sehr traurig.
Der einzige Trost ist, dass sie jetzt im Hundehimmel und sie in den Herzen vieler Menschen & Hunde weiterleben wird.
Herzliche Grüsse aus Hamburg,
Natalie und 3-vierPfoten ( von der a. Sorte)
Liebe Frau von der Leyen,
Ich lese Ihre Kolumnen immer als liebsten Teil der BamS. Der Nachruf für Luise hat hat mich so zu Tränen gerührt, dass die Zeitung erstmal trocken werden muss.
Vor drei Jahren musste ich meinen ersten eigenen Hund, Anna hieß sie, auch wegen schwerer Krankheit einschläfern lassen. Anna war vom Wesen her Ihrer Luise sehr ähnlich, deswegen las ich immer gern von dieser hübschen Pudeldame. Vielleicht treffen sich die beiden im Hundehimmel, das wäre doch schön.
Mein herzliches Beileid und liebe Grüße aus Hessen,
Marlene
Ach Luise – beweint, aber vor allem belacht + bewundert – lass es dir gut gehen und habe von oben weiter ein Auge auf dein Frauchen.
Liebe Frau van der Leyen, wie man auf dem Foto vom Juli sieht und aus Ihren Berichten weiß: Luise hat schon auf Erden ein himmlisches Leben. Da bin ich ganz sicher!
Wir (Labbi Aron + ich) wünschen Ihnen, dass Sie irgendwann eine Stellvertreterin für die unersetzliche Luise finden und alle Erfahrungen mit Luise an die nächste Hundegeneration weitergeben können.
Viel Freude beim Erinnern wünscht Ihnen
Sabine Paqué
Liebe Katharina!
Die schöne und fröhliche Luise – welch ein Verlust. 🙁 Es tut mir aufrichtig leid, dass Sie sie gehen lassen mussten. In Ihrem Herzen jedoch lebt sie ewig weiter und tot ist nur, wer vergessen wurde. Ich hoffe, die anderen Nasen lenken Sie gut ab.
Mit freundlichen Grüßen,
Tanja Klemm
Liebe Frau von der Leyen,
es ist doch wirklich unglaublich, auch mir liefen die Tränen herunter, als ich vom Tod von Luise gelesen habe. Schon beim „Brief an Luise“, die Hommage des kranken Mädchens an diesen Hund, habe ich geheult. Dabei kannte ich den Hund doch gar nicht. Sie haben Luise so lebendig geschildert, dass auch fremde Menschen nun das Gefühl haben, eine gute Bekannte verloren zu haben.
Ich drücke meinen Zwergpudel, gedenke Ihrer Luise und wünsche Ihnen alles Gute.
Liebe Frau von der Leyen,
ich kenne Sie nicht persönlich, auch nicht Ihre Hunde, aber Ihr Nachruf auf Ihre Luise hat mich zutiefst bewegt. Sie sprechen meine Gefühle aus, die mich bewegen …
Im Dezember mussten wir unseren Herrn Wäller (Kid) im Alter von 14 Jahren, 4 Monaten und 4 Tagen gehen lassen. Auch der vermaledeite Krebs. In seinem Fall war es ein Milztumor, kurz vor dem Aufplatzen. Innerhalb von nur 14 Tagen hat er sich dermaßen verändert, wollte nichts mehr fressen, wurde immer dicker, konnte kaum noch laufen, er wurde von Tag zu Tag schwächer. Als wir die Diagnose hörten hofften wir noch, dass eine OP ihn retten könne, aber das ging nicht mehr, auch bei ihm hatte der Krebs bereits gestreut!
Inzwischen haben wir zwar wieder einen neuen Hund, unseren vierten (können ja ohne nicht leben), aber in unseren Herzen lebt er für immer weiter 🙂 Ebenso wie seine beiden Vorgänger, an die wir auch oft denken müssen!
Ihnen mein herzliches Beileid und dass Sie den Tod von Luise gut verkraften können.
Freundliche Grüße
Petra Haus