Heute abend habe ich zusammen mit Harry, Fritz und Gretel Luises Asche verstreut – auf den Feldern bei Holzkirchen, Luises liebste Wühlmaus-Jagdgründe auf der ganzen Welt (und sie kannte ja wirklich einen großen Teil dieser Welt).
Ich habe sie einäschern lassen – ich mache das immer mit meinen Hunden: Nicht, um sie in einer Urne in meinem Bücherregal aufzubewahren, sondern um sie irgendwann mit großer Geste an einem Lieblingsort zu verstreuen. Bei meinem braunen Pudel Ida, den ich vor zwei Jahren einschläfern musste, und meinem Mops Theo, der schon 2008 starb, fiel mir bis heute der geeignete Ort nicht ein: Für Ida müsste es eigentlich ein Gewässer sein, hätte ich Theo fragen können, würde er sich wahrscheinlich am liebsten unter der Käsetheke des Kreuzberger Bioladens „Ökotussis“ verteilen lassen. Stattdessen stehen die beiden bis heute in profanen Pappschachteln auf meiner Fensterbank und warten auf meine Eingebung, wo ich sie idealerweise verstreuen sollte.
Aber für Luise ist die oberbayerische Landschaft um Holzkirchen herum genau das Richtige: Sie liebte es hier, schon immer und von Anfang an, raste immer über die Weiden auf der Suche nach Wühlmäusen, die sie ausgrub und die dann partnerschaftlich von Harry aufgefressen wurden.
Und so haben die saftigen grünen Wiesen in der warmen spätsommerlichen Abendluft noch eine Prise Kalk bekommen, bevor wohl morgen der angekündigte Regen kommt.
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