Ein Hundehalter in Neumünster ging mit einem Messer auf einen Weimaraner los, weil dieser nicht angeleint war, und erstach ihn
Ich bin ja der Meinung, Gesetze und Regelungen machen Leute dumm. Weil sie nicht mehr nachdenken, sondern nur noch auf Vorschriften beharren – das ist nach meiner Ansicht auch das größte Problem mit dem Leinenzwang.
Im vergangenen Dezember war eine 72-Jährige mit dem Weimaraner von Bekannten auf deren Bitte am Einsiedler See in Neumünster spazieren gegangen und ließ den Hund während des Spaziergangs frei laufen. Als ein anderer Hundehalter sie aufforderte, den Hund anzuleinen, ging die Dame nicht auf ihn ein, sondern setzte ihren Weg fort. Als der Weimaraner auf den Hund des 51jährigen zutrottete, soll er ihm plötzlich ein Messer in den Rücken gestochen haben. Die Dame sah nur noch, wie der Mann das Messer wieder herauszog. „Das Blut lief, Hannibal jaulte“, berichtete sie später Reportern. Daraufhin stach der 51-Jähriger mehrfach mit einem Messer auf den Jagdhund ein und ging fort, ohne sich um das schwer verletzte Tier zu kümmern.
Der schwer verletzte Rüde schleppte sich demnach noch rund 50 Meter bis zur Haustür, dann brach er zusammen. Nach Auffassung einer Tierärztin war die Messerklinge, die im Brustbereich eindrang, 15 bis 20 Zentimeter lang. Eine Vene und die Lunge seien schwer verletzt worden. Der Rüde verblutete innerlich und starb auf dem Weg in eine Hamburger Spezial-Tierklinik.
Der Angreifer wurde von der Polizei wenig später ermittelt. Vor der Polizei bestritt der Mann, das Tier verletzt zu haben. Er behauptete, dass er mit der Frau lediglich eine verbale Auseinandersetzung gehabt habe.
Gestern fand der Prozess am Amtsgericht Neumünster statt: Darin wurde der Mann zu einer Strafe von EUR 5400 wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetzes verurteilt.