Der Papillon oder „Kontinentale Zwergspaniel“ war zusammen mit seinem Vetter, dem mittlerweile viel selteneren Phalène, jahrhundertelang der Lieblingshund der Damen bei Hofe. Das ist kein Wunder: Sie sind beide echte Juhu-Hunde. Der stehohrige Papillon tauchte erst ab dem 17. Jahrhundert auf Gemälden auf, wärmte aber immerhin bereits Kaiserin Maria Theresia den Schoß. Nach der französischen Revolution starb er zusammen mit dem französischen Adel allerdings beinahe aus. Seinen Namen – auch Schmetterlingshündchen“ – hat er von seinen Ohren, die der Form eines Schmetterlings ähneln sollen. Manchmal, wenn der Papillon plötzlich die hinreißend großen Ohren aufstellt, erinnert das an das Flügelschlagen eines Schmetterlings. In dem kleinen eleganten Hündchen steckt viel mehr, als sein zartes Exterieur mit dem üppigen, seidenweichen Fell vermuten lässt: Er ist ein hochsensibler Spiel- und Tobehund, ein hervorragender Wächter, der jedes Geräusch kommentiert, das ihm komisch vorkommt, ein harter Rattenfänger und gleichzeitig ein sanfter, harmoniebedürftiger Familienhund, der immer mitmischen will und sich mit Kindern großartig amüsiert. Weil er so schlau ist, braucht der Papillon wirklich Beschäftigung – tatsächlich eignet er sich hervorragend für Hundesportarten wie Dogdance und Agility (einige Papillons halten sich sogar für Hütehunde) .
Viele seiner Gattung besitzen einen durchaus ausgeprägten Jagdtrieb und flitzen Kaninchen, Vögeln oder was sonst so kreucht und fleucht hinterher. Er liebt lange, ausgedehnte Spaziergänge (obwohl er sich auch mit kürzeren Runden zufrieden gibt) und hält Wind und Wetter stand. Sein langes Fell besitzt keine Unterwolle, weswegen er nur wenig Eigengeruch hat und erstaunlich pflegeleicht ist, obwohl er so auffällig aussieht. Der Papillon ist ein sehr gutgelaunter, kommunikativer Hund, der sich jedem Klima und allen Umständen anpaßt und immer dabei sein will, wo etwas los ist.
Phalène
In England und den USA werden Phalène und Papillon als gleiche Rasse mit zwei Schlägen (eben steh- und hängeohrig) geführt. Tatsächlich kommen auch bei den stehohrigen Papillons im Wurf ab und zu hängeohrige Phalènes vor – aber das liegt daran, dass der Phalène eben „zuerst da“ war, und der Papillon, der seinen Vetter später an Popularität weit überholte, das alte Genmaterial noch in sich trägt. Der hübsche, auffällige Phalène war – wie der Papillon – jahrhundertelang das Lieblingshündchen des Adels. Er war der Vorfahre des Papillons, schon im 15. Jahrhundert tauchte er auf unzähligen Porträts und Gemälden von Goya, van Dyke und auf und war geschätzter Begleiter von Marie Antoinette. Der Name Phalène – französisch für „Motte“ – geht aus seine hängenden Ohren, die sich – anders als die des Papillons (dem „Schmetterlingshündchen“) – nicht aufrichten lassen. Züchter beider Rassen behaupten, dass die beiden Hündchen sich eben doch unterscheiden – wenn auch nur gering. So sei der Phalène vielleicht ein bisschen sanfter und anhänglicher, ein bisschen mehr am Menschen interessiert ist als daran, im Mittelpunkt zu stehen, wie sich der Papillon das wünscht. Der Phalène ist viel robuster, als er eigentlich wirkt, hochintelligent und sehr fröhlich, selbstbewusst und offen. Er liebt lange Spaziergänge (obwohl er auch zufrieden ist, wenn er weniger gehen soll) und lernt spielend alberne Kunststücke oder macht Agility. Gleichzeitig ist er ein ruhiger, anschmiegsamer Hausgenosse, der sein Zuhause wütend verteidigt, wenn es sein muss, und ein wunderbarer Reisehund, der sich jedem Klima und allen Umständen anpasst.
Widerristhöhe: 20 bis 28 cm für beide Geschlechter.
Gewicht: 2,5 – 5 kg.
Farbe: Auf weißem Grund sind alle Farben zugelassen. Am Rumpf und an den Gliedmassen muss das Weiß im Verhältnis zur Farbe vorherrschen. Eine mehr oder weniger breite weiße Blesse am Kopf wird gerne gesehen. Eine weiße Zeichnung an der Unterseite des Kopfes ist zulässig, aber ein vorwiegend weißer Kopf ist fehlerhaft.
Lebenserwartung: 12 Jahre
Andere Namen: Epagneul Nain Continental, Kontinentaler Zwergspaniel