Tötungen von Straßenhunden für Fußball-EM in der Ukraine – Noch keine Entwarnung, aber erste Zeichen der Einsicht bei der ukrainischen Regierung
Die Bilder von Hundetötungen in der Ukraine in Zusammenhang mit den Vorbereitungen der Fußball-Europameisterschaft im Juni 2012 haben eine Debatte über den tierschutzgerechten Umgang mit Straßentieren entfacht. Die brutale Tötung der Hunde zur vermeintlichen Verschönerung des Stadtbildes“ lehnt der Deutsche Tierschutzbund vehement ab. In Gesprächen des Verbandes vor Ort in Kiew wurde bekannt, dass sich der ukrainische Ministerpräsident Nikolaj Asarov nun zur weiteren Humanisierung der Arbeit von kommunalen und sanitäts-veterinären Diensten“ bekannt hat. Diesen Worten müssen nun Taten folgen, der Verband weist darauf hin, dass es für ein tierschutzgerechtes Konzept Fangen, Kastrieren und Freilassen noch nicht zu spät ist und ruft besonders auch den Deutschen Fußballbund auf, dabei zu unterstützen.
Unsere Proteste und auch Gespräche in Kiew zeigen erste Wirkung. Das kann noch keine Entwarnung sein. Der öffentliche Druck muss bleiben, damit die Hundetötungen, die vielerorts stattfinden, beendet werden. Aber wenn die Regierung den Tötungstrupps in den Städten die politische Rückendeckung öffentlich entzieht, dann ist das eine Chance für den Tierschutz. Auf Worte allein vertrauen wir nicht, Humanisierung ist sehr ungenau in der Bedeutung. Wir erwarten eilige, glaubwürdige Taten“, kommentiert Wolfgang Apel, Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes und Projektleiter des Tier- und Kastrationszentrums des Deutschen Tierschutzbundes in Odessa/Ukraine. Wichtig ist auch, dass verhindert wird, dass die Regierung zwar Tötungen ausschließt, aber die Hunde trotzdem eingesammelt und dauerhaft in Lagern untergebracht werden“, ergänzt Apel.
Der Verband ist seit 2001 in Odessa (Ukraine) aktiv, wo es in enger Zusammenarbeit mit der Stadt gelungen ist, ein international anerkanntes Tierschutz- und Kastrationszentrum, welches in der Ukraine Vorbildcharakter hat, aufzubauen. In Odessa sind die Tötungen beendet, die einzig tierschutzgerechte und nachhaltig wirkende Methode der tiergerechten Populationskontrolle umgesetzt. Fangen, Kastrieren, Freilassen – das ist der Weg, um die Zahl und das Elend von Straßenhunden und auch -katzen zu verringern. Würde man jetzt konsequent damit beginnen, ließen sich erste Erfolge schon im Juni nächsten Jahres erkennen“, erklärt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Bis zur EM sind die Kameras nun auf die Ukraine gerichtet, das gilt es zu nutzen. Aber auch darüber hinaus braucht es eine Lösung. Wir appellieren an alle Tierfreunde und besonders an die Fußballfans und -gremien, wie den DFB, aber auch an die Hauptsponsoren, uns zu unterstützen“, ergänzt Apel.
Mehr Informationen zu unserem Tierschutzprojekt in Odessa/Ukraine finden Sie hier: http://www.tierschutzbund.de/tierschutzprojekt_odessa.html