Vergangene Woche tauchte mein ehemaliger Hundetrainer nicht auf seinem Hundeplatz auf. Seine Schüler ahnten nichts Gutes und verständigten einen Freund von ihm, der wiederum nicht lange fackelte und die Wohnungstür des Hundetrainers aufbrach. Dort lag er, tot, seine beiden Hunde – zwei Australian Shepherds – nervös, aber still in der Wohnung. Sie hatten gewartet und gewartet, aber er stand nicht mehr auf: Im Alter von 56 war Frank wohl an Unterzucker gestorben, genau wollte die Polizei sich nicht äußern. Jedenfalls war er wohl schon zwei, drei Tage tot. Die Hunde hatten sich nicht bemerkbar gemacht – sie waren zu gut erzogen, um Randale zu machen, vielleicht auch zu verwirrt. Die Hunde mussten untergebracht werden – für den jüngeren, achtjährigen fand sich gleich ein Platz, etwas schwieriger war es mit dem anderen: Wer will schon einen dreizehn Jahre alten Hund, der natürlich seine altersgemäßen Zipperlein und kleinen Macken hat, und sich seinerseits vielleicht just dann verabschiedet, wenn man sich gerade an ihn gewöhnt hat? Aber will man einem dreizehnjährigen Hund, der sein Leben lang geliebt wurde, zumuten, den Rest seines Lebens im Tierheim auf Kachelboden und ohne Bezugsperson zu verbringen?
Unfälle passieren. Sie gehören zum Leben dazu. Auch wenn man sich nicht mit diesem Thema befassen möchte: Zur Verantwortung für ein Tier gehört auch, Ersatzeltern“ für den Fall der Fälle schriftlich festzulegen und irgendwo sichtbar zuhause aufzubewahren. Ich habe eine rote Notfallkarte“ in meiner Brieftasche, auf der steht, dass in meiner Wohnung Hunde warten und wer zu verständigen ist. Es gibt ganz leichte, wasserfeste USB-Sticks, die man am Hundehalsband befestigen kann (z.B. bei www.feeprotect.de ), auf denen man alle wichtigen Informationen, die den Hund betreffen festhalten kann: Wer alternative Ansprechpartner sind, der Tierarzt, ob und welche Krankheiten bestehen, etc.
Ich will nicht, dass meine Hunde in alle Winde verstreut werden, wenn ich mal umfalle. Auch wenn ich weiß, dass das Hunde-Netzwerk hervorragend funktioniert, wenn es drauf ankommt. Denn dadurch konnte auch der alte Shepherd ein gutes neues Zuhause finden. Für den Rest seines Lebens.