(frei nach Karl Valentin)
So. Weihnachten ist vorbei, und es war wundervoll. Wie überraschend entspannend es doch ist, wenn man man kurz vor Heilig Abend keine 800 Kilometer mit einem Auto fahren muss, das bis unters Dach vollgestopft ist mit Hunden, Geschenken, Hundemänteln, mehr Geschenken, Anoraks, noch mehr Geschenken… Stattdessen also Friede auf Erden und mein Wohlgefallen, weil ich mich bei niemandem für irgendetwas Zerkautes entschuldigen musste.
Stattdessen war ich bei meiner Cousine, was unglaublich luxuriös war, weil ich ü-ber-haupt nichts tun musste, sondern bekocht, beschenkt und verwöhnt wurde – mein Highlight des Heiligen Abends war, als ihr vierjähriger Sohn, der einen kleinen Koffer mit echten Arztsachen vom Christkind bekommen hatte (einem echten Stetoskop, einem echten Thermometer – weshalb wir alle im Viertelstundentakt Temperatur messen mussten), echten Pflastern etc.) begeistert und strahlend aus seinen Vater zurannte und jauchzte: „Papi, guck‘ mal: Ich habe eine Dose zum Kackiwegschicken bekommen!“
Man kann mit so kleinen Dingen so große Freude machen.
Wohl, weil wir nicht in München waren, bekamen meine Hunde bekamen von einer wunderbaren Freundin einen eigenen Baum, an dem sie ein bisschen Kauen und Rupfen konnten – mit Hundekeksen und Kauknochen daran, den sie dann nach englischer Art am Weihnachtsmorgen bearbeiten durften. Sehr wohlerzogen fummelten sie friedlich daran herum, bis es Pixel (der schließlich unser Weihnachtsbaum-Abräum-Experte ist) zu unpraktisch wurde und er das ganze Ding auf seinen Platz schleppte, um ihn zu demontieren.
Offensichtlich schmecken Kekse mit ein wenig Tannen-Aroma noch besser.
Ansonsten haben wir praktisch gar nichts gemacht. Dementsprechend gibt es auch nichts zu erzählen, und das tut mir ein bisschen leid – aber nicht sehr. Denn wir hatten es unglaublich gemütlich, haben endlos lange Spaziergänge bei strahlendem Frühlingswetter gemacht und viiiiiel geschlafen. Es waren wunderbare Weihnachten. Ich hoffe so sehr, Sie hatten es auch so schön.