Der durchschnittliche Energiebedarf eines ausgewachsenen Hundes liegt bei etwa 95 kcal / kg Körpergewicht, um sein Idealgewicht zu halten. Sehr aktive Hunde benötigen etwa 30 Prozent mehr (also ca. 125 kcal / kg Körpergewicht), sehr ruhige oder alte Hunde 30 Prozent weniger kcal (also etwa 65 kcal / kg Köpergewicht).
Abgesehen von Körpergewicht und Aktivität gibt es noch andere Faktoren, die den Energiebedarf unserer Hunde bestimmen.
Zu diesen Faktoren gehören:
Kastration
Durch die hormonellen Veränderungen nach der Kastration verändert sich der Stoffwechsel. Der Grundumsatz verringert sich, außerdem fressen die Hunde mehr, ohne sich mehr zu bewegen.
Alter
Junge Hunde sind sehr agil und leisten sehr viel Kopfarbeit. Sie rennen und toben den ganzen Tag, was viel mehr Energie verbraucht als ein einfacher Spaziergang. Dementsprechend brauchen junge Hunde deutlich mehr Kalorien als alte Hunde.
Gesundheit
Manche Krankheiten haben Auswirkungen auf den Energiebedarf, wie z.B. Krebserkrankungen, die den Energiebedarf gewöhnlich steigern, oder Schilddrüsenerkrankungen, die nämlich direkt mit dem Energiestoffwechsel verknüpft sind. Bei einer Unterfunktion ist der Kalorienverbrauch niedriger, wirkt sich die Unterfunktion beim Hund allerdings aus wie eine Überfunktion (das gibt es!), ist der Verbrauch erhöht.
Haltungsarten
Hunde, die in Mehrhunde-Haushalten leben, verbrauchen normalerweise mehr Energie als Einzelhunde, weil sie sich durch die Interaktionen mit den anderen Hunden mehr bewegen.
Hunde, die im Freien gehalten werden, brauchen mehr Energie, um die Körpertemperatur zu regulieren.
Aussehen / Rasse / Temperatur
Je mehr Muskelmasse ein Hund hat, desto höher ist sein Grundverbrauch und damit sein Kalorienverbrauch. Tiere mit sehr dünnem Fell verbrauchen viel Energie, weil sie viel Wärme über die Haut verlieren. Hunde mit viel Fell und/oder viel Unterhautfett sind gut isoliert und verbrauchen entsprechend weniger Kalorien.
Ist der Hund sehr temperamentvoll, verbraucht er ebenfalls mehr Energie als solche, die eher gemütlich durchs Leben schlendern. Auch sehr ängstliche, nervöse Tiere verbrauchen mehr Energie, weil sie ständig angespannt sind und „unter Strom“ stehen.
Text: mit freundlicher Genehmigung aus „Hunde barfen“ von Dr. Julia Fritz. Ulmer Verlag