Ein neues Forschungsprojekt an der Uni Bonn von Dr. Silke Wechsung und R. Bergler hat spannende Erkenntnisse hervorgebracht. Diesmal standen aber nicht Menschen und Hunde, sondern Hundetrainer im Fokus der Untersuchungen
Was müssen Hundetrainer mitbringen, um gute Hundetrainer zu sein?
Wie müssen sie ausgebildet sein? Gibt es unterschiedliche Typen von Hundetrainern? Fragen, die im Rahmen einer Befragung von Hundetrainern beantwortet wurden.
Nach Auswertungen von über 500 Befragungen von Hundetrainern ist es gelungen, vier typische Trainercharaktere zu unterscheiden: Den Hundesportler, den Pädagogen, den Teamtrainer und den Generalisten. Doch nicht die Ausbildung und Soziodemographie der Trainer reichten für die Zuweisung zu einem Trainertyp aus, sondern die unterschiedlichen Einstellungen und Verhaltensweisen der Trainer, die das Training maßgeblich beeinflussen.
Im Trainingsalltag wird es Hundetrainern nicht immer leicht gemacht: Laut Eigenaussage werden sie in der Regel meistens erst dann als Erziehungshelfer hinzugezogen, wenn bereits Probleme zwischen Mensch und Hund bestehen. Gleichzeitig beschränkt sich die Motivation unter Haltern, tatsächlich etwas verändern und dafür Zeit und Kraft investieren zu wollen, nach Aussage der Hundetrainer auf ein kritisches Minimum. Auch fällt auf, dass zwar mehr als ein Drittel aller Hundetrainer überwiegend Gruppenstunden anbieten, wenngleich lediglich 4% der Befragten glauben, dass diese Trainingsform die sinnvollste ist und sie eigentlich lieber Einzelstunden anbieten würden.
Insgesamt zeigt sich, dass der Anspruch von Hundetrainern häufig sehr hoch ist, in der Realität jedoch selten erfüllt wird. Vor allem, weil der Trainingsalltag zu selten entsprechend der Idealvorstellungen zu gestalten ist.
Aufgrund der vielen Unterschiede im Ausbildungshintergrund, der Einstellungen und Verhaltensweisen von Hundetrainern wird eine Forderung nach klaren Ausbildungsrichtlinien und Vorgaben unerlässlich, um zumindest einen Minimalstandard der Beratung im Hundetraining zu garantieren. Im Interesse der Hundehalter als Kunden, aber auch nicht zuletzt im Sinne der Hunde, die teilweise in Großgruppen bei minderqualifizierten Hundetrainern intuitiven Ausbildungsmethoden ausgesetzt werden, während ihre Halter gutgläubig in ihrer Notlage vermuten, alles richtig zu machen“.
Die Ergebnisse machen deutlich: Hundetrainer ist nicht gleich Hundetrainer.
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